Trotzphase oder Terrible Two – nervenrettender Tipp für Eltern
Kinder sind das Beste. Mit ihrem Lächeln machen sie den schlimmsten Tag wieder gut. Nur, Kinder haben auch Ihre Entwicklungsphasen. Eine der bekanntesten ist die Trotzphase, oft auch „Terrible Two“ genannt. Alle Eltern, die zurzeit diese Phase mit ihrem Kind durchmachen, werden sofort wissen, was damit gemeint ist. Unkontrollierte Gefühlsausbrüche bzw. Wutanfälle, der Bedarf, Ihren Willen durchzusetzen… Um dieses Tutorial so kurz wie möglich zu fassen, erklären wir hier nicht, worum es da eigentlich geht (darüber gibt es unzählige Artikel online). Dieses Tutorial gibt Ihnen eine praktische Methode, mit der Sie das Kind in wenigen Sekunden beruhigen können, damit Sie sich und dem Kind die ganze Quälerei ersparen können, bevor es zu spät ist. Ich war selber skeptisch, aber diese Methode funktioniert tatsächlich. Geben Sie deswegen nicht gleich auf, Sie werden erstaunt sein, wie einfach es eigentlich sein kann, die Kontrolle wieder in die eigenen Hände zu bekommen.
Die ganze Methode basiert sich auf drei einfachen Schritten. Die Reihenfolge der Schritte muss nicht unbedingt immer eingehalten werden, denn das Ganze ist oft situationsbedingt. Handeln Sie Ihrem Gefühl nach, sobald Sie die Methode gemeistert haben.
Ich sehe dich – Anerkennung der Gefühle
Kinder haben den Bedarf, als Gleichberechtigte wahrgenommen zu werden. Sie wollen gesehen werden. Nehmen wir an, das Kind beißt Sie. Anstatt wütend das Kind anzuschreien, verhindern Sie sanft, dass es Sie wieder beißt und sagen Sie lieber – Ich sehe, dass du aufgeregt bist. Selbstverständlich können Sie nicht immer ruhig reagieren, wenn das Kind einen Wutausbruch hat, aber versuchen Sie es mit ein paar tiefen Atemzügen, gehen Sie aus dem Raum für einen kurzen Augenblick, wenn Sie die Möglichkeit haben, beruhigen Sie sich zuerst. Denn es ist wichtig, dass Sie so ruhig wie möglich handeln. Das Kind hat diesen Ausfall nicht gegen Sie gerichtet, es weiß einfach noch nicht, wie es sich ausdrücken soll.
Grenze setzen – was ist nicht erlaubt
Die Formulierung ist hier wichtig, denn ein NEIN resultiert oft in noch schlimmeren Ausbrüchen. Formulieren Sie lieber, wie oder wann etwas getan werden darf. Seien Sie ausdrücklich, sagen Sie klar und deutlich, was Sie nicht tolerieren z. B. Ich will nicht, dass du mich beißt.
Umleitung des Verhaltens – Ablenkung vom unerwünschten Verhalten
Geben Sie dem Kind eine Alternative. Drücken Sie klar aus, was es darf z. B. Ich will nicht, dass du mich beißt. Du kannst mir einen Kuss geben. Hinter jedem Ausfall steht ein Bedürfnis, meistens geht es darum, dass es Ihre Aufmerksamkeit will.
Beispiele:
- Das Kind will nicht schlafen gehen, es will noch spielen und besteht darauf.
ICH SEHE DICH – Ich sehe, dass du noch spielen willst. Manchmal fällt es auch mir schwer, mit etwas aufzuhören und schlafen zu gehen.
GRENZE – Jetzt ist es dunkel draußen und es ist Nacht. Es ist Bettzeit.
ALTERNATIVE – Lass uns schlafen gehen und morgen spielst du weiter.
- Ihr Kind ist wütend und weint, weil es den Park nicht verlassen will. Eine übliche Reaktion, die noch mehr Unzufriedenheit auslöst: Komm jetzt, du hast schon zwei Stunden im Park gespielt. Stattdessen versuchen Sie Folgendes:
ICH SEHE DICH – Ich sehe, dass du sehr traurig bist, weil wir nach Hause gehen. Hier hast du viel Spaß.
ALTERNATIVE und GRENZE – Wir gehen jetzt und kommen morgen wieder. Manchmal fällt es auch mir schwer, nach Hause zu gehen, wenn Spaß habe.
- Das Kind verschüttet Wasser im Haus.
GRENZE – Ich möchte nicht, dass du Wasser verschüttest, weil dann alles nass sein wird.
ICH SEHE DICH – Ich kann sehen, dass es dir Spaß macht.
ALTERNATIVE – Lass uns einen Putzlappen holen. Du kannst dann das verschüttete Wasser aufwischen. Oder lenken Sie seine Aufmerksamkeit auf ein anderes Spielzeug. Seien Sie kreativ.
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